Schauschmieden auf die traditionelle Art
Schauschmieden auf die traditionelle Art
© Foto: Archiv Elbhangfest e. V.
Das 4. Elbhangfest 1994
Zum vierten Mal gab es zwischen Loschwitz und Pillnitz das Elbhangfest diesmal unter dem Motto …
»Um Sack und Perücke Barockes Treiben«
Damit sollte an den Regierungsantritt des berühmten »jungen frischen Herrn«, Kurfürst Friedrich August, später »der Starke« genannt, im Jahre 1694 erinnert werden (bitte sehr: auch an heutige starke Taten). Es begann damals die Glanzzeit des sächsischen Barock, und von ihren Klängen und Figuren wollten wir uns stimulieren lassen. Pillnitz bot sich als Zentrum dafür an es gab ein Parkfest, eine Bauernwirtschaft, ein ostasiatisches Fest. Einen weiteren Akzent setzte ein Parkfest am Wachwitzer Weinberg. An allen Orten des Hanges fanden die gewohnten Märkte statt und in den Villen, Gärten und anderen Spielstätten waren über hundert weitere Veranstaltungen zu erleben.
Aus dem Grußwort von Heinz Eggert:
»Es findet doch statt, und das ist gut so … Ich bin sicher, das Motto des diesjährigen Festes, wohl nicht ohne Hintersinn ausgewählt, kann den Bürgern gut ein Stück sächsischer Geschichte näherbringen, sie lebendig werden lassen … So wie es August dem Starken trotz ständig leerer Staatskasse gelang, opulente Feste auszurichten und ein großes Stück barockes Dresden zu schaffen, soll auch der Elbhangfest-Verein eine glückliche Hand bei der Durchführung der Veranstaltung haben.«
»Senfbüchse« eröffnet
Nach 20 Jahre währenden Restaurierungsarbeiten wurde die »Senfbüchse« zum Elbhangfest nun wieder der Öffentlichkeit übergeben. 1869 entwarf der in Loschwitz ansässige Bildhauer Joseph Herrmann das Denkmal und ließ es aus eigenen Mitteln errichten. Im Inneren des klassizistischen Rundbaus befindet sich ein Halbrelief aus carrarischem Marmor, darunter eine Inschrift, die an den Anlass zur Aufstellung erinnert. Eine historische Begebenheit ist die Ursache für die Entstehung des Denkmals: Die Rettung von zwei Schiffsleuten aus Prossen am 24. Februar 1799. Anläßlich der 70jährigen Wiederkehr der uneigennützigen Rettungstat seines Vaters errichtete Joseph Herrmann das Denkmal.
Restaurierter Altar der Weinbergkirche Pillnitz »enthüllt« am Vormittag des Elbhangfest-Sonntags
Die Gekommenen waren auf Besinnung im Festtrubel eingestellt. Nach Glockengeläut und einleitender Musik stellte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Weinbergkirche Pillnitz, Dr. Diethard Schröter, den Bau- und Restaurierungsfortgang dar, hob die Etappe der Restaurierung des Altars, des wichtigsten Kirchen-Males, hervor. Den Restauratoren Christiane und Gunter Herrmann, Ute Prager, Reinhold Herrmann, Dieter Melde, dem Steinbildhauer Ole Göttsche, der »Messerschmitt-Stiftung München« als Sponsor sowie dem Nestor der Denkmalpflege Sachsens und wichtigen Wegbegleiter, Prof. Nadler, wurde mit herzlichen Worten, Blumen und kleinen Geschenken gedankt. Dann endlich wurde der Vorhang geöffnet und der Altar stand beeindruckend im lichterfüllten Altarraum: Geweißter Sandstein in Goldfassung. Seitliche weinberankte Säulen und Säulenhalle über dem Abendmahl marmoriert.
Das Plakat zum 4. Elbhangfest 1994