Halfpipe am Blauen Wunder
Halfpipe am Blauen Wunder
Ort: Loschwitz
© Foto: (Archiv Elbhangfest e. V.)
Das 12. Elbhangfest 2002
„Kneippen, Kuren und L’ Amouren“
Kurbetriebe und Naturheilkunde erfreuen sich großer Beliebtheit. Viele Hotels schmücken sich heute mit dem Wellness-Etikett, Reisende fahren weit und greifen tief in ihre Geldbeutel, um auf diese Art den werten Körper zu pflegen. – Doch das Gute liegt – manchmal – so nah! Zum Elbhangfest 2002 bot sich ein Kurz-Kuraufenthalt an: Auf den Spuren der großen Namen der Region, von Lahmann bis Bilz. Zahlreiche Veranstaltungen erinnerten an Kurtraditionen und Sanatorien: Die Ausstellungen „Naturheilkundiges Dresden“ am Wachwitzer Elbufer und „Natura Sanat“ in der Orangerie im Schlosspark Pillnitz. Vorträge, Lesungen und Führungen ergänzten das Programm. Sogar ein Buch zum Thema, unterstützt vom Elbhangfest e. V., erschien.
Es sind leider nur noch Spuren, die an das einstige Kurbad Weißer Hirsch erinnern. Um so mehr ist das Engagement des gleichnamigen Verschönerungsvereins zu würdigen, aus den Traditionen Impulse für die Gegenwart zu gewinnen. Noch in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sang der Dresdner Kreuzchor unter Rudolf Mauersberger in der Konzertmuschel auf dem Weißen Hirsch! Heute zeigt sich dieser Ort wenig einladend. An den vergangenen Glanz erinnerte ein Kurkonzert am Sonntag, dem 23. Juni.
Weshalb gerade im Dresdner Elbtal oft so erbittert um die „authentischsten“, verträglichsten oder nachhaltigsten Lösungen gerungen wird, dieser Frage ging eine Podiumsdiskussion des Entwicklungsforums im Vorprogramm am 20. Juni nach.
Am Festwochenende spendeten die Trinkbrunnen in den Elbhang-Kurbädern erfrischendes Wasser – vom „Aromabad Loschwitz“ über das „Kneippbad Wachwitz“, durch das „Elbebad Niederpoyritz“ mit der Badeanstalt in der Elbe, das „Brunnenbad Hosterwitz“ mit dem Wasserwerk, bis hin zum „Lasterbad Pillnitz“. Das Societätstheater bot ein umfangreiches Kurprogramm in der idyllisch gelegenen Ruine am Borsberg.
Die Weinbergkirche, die sich unmittelbar darunter an den Berg schmiegt, erlebte wieder eine Weihe, diesmal die der dritten Glocke, gefördert von der IG Weinbergkirche Pillnitz e. V., mit der seit Bestehen des Elbhangfestes eine ursächliche Verbindung besteht. Der „Glockenzug“ war einer der Höhepunkte im Festumzug. Er erinnerte daran, dass vor elf Jahren unter dem Motto „Von Bähr zu Pöppelmann“ die Verbindung zwischen den beiden wieder zu errichtenden barocken Kirchen geschaffen wurde. Freudig und stolz kann das „renitente Bergvolk“ auf die Ergebnisse schauen, die mit seinem Engagement im vergangenen reichlichen Jahrzehnt entstanden sind.
Das Plakat zum 12. Elbhangfest 2002